Der Designermini

19.12.2022

Toyota Aygo X

Das Angebot an Kleinstwagen hat sich in letzter Zeit stark ausgedünnt. Ford Ka, Opel Adam oder Seat Mii etwa sind vom Markt verschwunden. Zu eng sind die Gewinnmargen und eine kostenintensive Neuentwicklung lohnt sich meist überhaupt nicht mehr. Toyota gibt in der knapp kalkulierten Fahrzeugklasse aber noch nicht auf und brachte nun die dritte Generation des Aygo, der mit dem neuen "X" hinter dem Namen (ausgesprochen "Aygo Cross") und er ist zu einem kleinen Crossover für die Stadt mutiert.

Da die Kooperation mit PSA nicht mehr aktuell ist und die beiden Schwestermodelle des Aygo - der Peugeot 108 und der Citroen C1 - auch nicht mehr angeboten werden, basiert der X nun auf der von Toyota selbst entwickelten TNGA-B-Plattform. Es ist die gleiche Plattform, die auch beim größeren Yaris zum Einsatz kommt und die für den Aygo X im hinteren Teil einfach eingekürzt wurde.

Trotzdem wird der Aygo dadurch deutlich größer. Die Länge beträgt nun stattliche 3,7 Meter - ein Plus von 24 cm, wobei 9 cm davon dem Radstand zugutekommen. Zusammen mit der um 13 cm breiteren Karosse ergeben sich ein paar Vorzüge im Innenraum. In der ersten Reihe wirkt das Platzangebot aber viel luftiger als bisher und der Kofferraum wächst ebenfalls um insgesamt 60 Liter auf ein Volumen von nun 829 Liter bei umgelegten Rücksitzen bis unters Dach. Beachtlich für ein Auto, das gleichzeitig einen erstaunlichen Wendekreis von lediglich 4,7 Meter hat und damit ohne Probleme von Bordstein zu Bordstein in einem Zug wenden kann.

Als Antrieb steht ein munter drehender 1,0-Liter-Dreizylinder-Benziner mit 72 PS zur Verfügung, der den Eintonner in Kombination mit einem Fünfgang-Schaltgetriebe auf maximal 158 km/h beschleunigt. Wie alle kleinen Benziner braucht auch dieser Dreizylinder Drehzahl um damit flott voranzukommen. Wird dies vom Gasfuß berücksichtigt macht der Aygo X richtig Spaß. Der kleine Wendekreisradius von 4,7 Metern ist ein Hit. Beeindruckend ist die Genügsamkeit des kleinen Aggregats, ein Verbrauch um die Fünf Liter ist im Aygo X ganz normal.

Durch die etwas erhöhte Sitzposition ist der Einstieg angenehm. Der Startknopf ist ein wenig versteckt, sonst überzeugt die Ergonomie. Auch das Multimediasystem mit 8,0-Zoll-Bildschirm (in den höchsten Ausstattungsstufen misst er sogar neun Zoll) ist klar gegliedert und reagiert angemessen schnell. Smartphones werden via Android Auto oder Apple CarPlay kabellos eingebunden.

Nach dem Großeinkauf spürt man natürlich schon, dass der Aygo X immer noch ein kleines Auto ist. Die Fondtüren sind so schmal, dass die gefüllten Säcke nicht so einfach durchpassen. Beim Ausweichen auf den Kofferraum müssen die Lebensmittel über eine Kante gehoben werden und dann noch in die ebenfalls schmale Lademulde passen.

Beim Komfort profitiert der Aygo X ebenfalls von der Plattform einer höheren Fahrzeugklasse. Und so beeinträchtigen selbst die großen (und optionalen) 18-Zoll-Felgen weder den Abroll- noch den Federungskomfort. Ein weiterer positiver Plattform-Effekt ist, dass der kleine Aygo X alle Assistenzsysteme und Fahrhilfen des großen Bruders übernehmen kann. So gibt es unter anderem aktive Spurhaltung, Verkehrszeichenerkennung, Fußgänger- und Radfahrererkennung, automatisches Fernlicht und Kreuzungsassistenz.


Daten: Toyota Aygo X Pulse

Motoren: Dreizylinder-Benziner 998 ccm, 72 PS (53 kW),

93 Nm bei 4.400 U/min

CO2: WLTP 108 g/km

Kraftübertragung: Vorderradantrieb, 5-Gang-Schaltgetriebe

Spitze: 158 km/h

Testverbrauch: 4,9 - 5,3 l Benzin ROZ 95/100 km

Kofferraum: 231-1.190 Liter

Preis: Testauto 18.190,- €, Einstiegspreis ab 15.590,- € (inkl.1 % NOVA)