Unterwegs in einem Mini-SUV mit selbstbewusstem Schick

30.12.2021

Hyundai Bayon 1.0 T GDI DCT 48V

Hyundai geht in die Charme-Offensive und rundet seine SUV-Palette mit dem Bayon nach unten ab. Der "Crossover-SUV" - so die offizielle Bezeichnung von den Koreanern - ist eigentlich der Nachfolger des i20 Active. Im Gegensatz zum kaum größeren Kona gibt es da aber weder Allrad, noch Diesel oder gar Elektroantrieb.

Dem Bayon verpasst Hyundai seinen inzwischen sehr selbstbewussten Schick. Er fährt in einem recht extravagantem Design vor, die Optik setzt in jedem Fall ein Statement: klar und frisch und mit einem auffälligen Heck. Die Farbe auf den Fotos nennt sich "Mangrove Green". Ein Radstand von 2,58 Meter sorgt im Bayon für ein sehr gutes Platzangebot, insbesondere hinten ist die Beinfreiheit ausgezeichnet. Auf der Rückbank gibt es eine knappe Handbreit mehr Luft zwischen Knie und Vordersitz.

Der Bayon ist ein schlauer Schachzug: In den nächsten Jahren sollen laut Marketingstrategen 50 Prozent aller Kleinwagen als Mini-SUV verkauft. Tendenz weiter steigend. Gut, wenn man als Hersteller mehrere Angebote hat. Wer die hohe Sitzposition eines SUV hier sucht wird enttäuscht, da ist der Bayon eher auf Kombi Niveau. Denn der Kofferraum kann sich mit 334 Liter Mindestvolumen sehen lassen. Ohne Mildhybrid-System liegt der Bayon mit 411 Liter sogar 40 Liter über dem Kona.

Der Bayon setzt ausschließlich auf Benzinmotoren. Der 120-PS-Motor unseres Testwagens ist serienmäßig mit der inzwischen gängigen Mildhybrid-Technik ausgestattet. Das heißt, dem Verbrennungsmotor wird ein 48-Volt-Generator als Unterstützung beim Anfahren zur Seite gestellt. Das soll Sprit sparen, vor allem im Stadtverkehr mit den vielen Anfahrbewegungen von Ampel zu Ampel. Der Motor hat nicht zuletzt dank der 48-Volt-Unterstützung wenig Probleme mit dem Bummeln im hohen Gang und genügend Leistung für den Alltag. Der Testverbrauch lag bei uns zwischen 6,0 und 6,8 Liter Benzin auf 100 Kilometer. Dass es sich beim 1,0-Liter-Motor um einen Dreizylinder handelt, kann der Koreaner sehr gut verhehlen.

Das Fahrwerk des Bayon ist in der Summe ausgewogen abgestimmt, es federt die Unzulänglichkeiten der Straßen ordentlich weg und reicht nur harte Kanten spürbar bis zu den Insassen durch. Die Lenkung ist leichtgängigen und ausreichend direkt. Das 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe leistet sich keine groben Fehltritte, agiert jedoch etwas behäbig. Der Mildhybrid Bayon ermöglicht auch eine "Segelfunktion", also mit ausgeschaltetem Motor durch die Gegend zu rollen. Die funktioniert im Eco-Modus, aber auch mit dem SechsgangSchaltgetriebe.

In Sachen Bedienung macht es einem der Bayon mit klar gezeichneten, hochauflösenden Digitalinstrumenten und praktischen Direktwahltasten unterhalb des großen Touchscreens und mit den etwas tief angebrachten Drehschaltern für die Klimaanlage leicht. Das Cockpit mit digitalem Kombiinstrument und großem Zentraldisplay auf der Mittelkonsole ist bereits vom i20 bekannt. Die Verarbeitung ist jedenfalls tadellos, nichts klappert oder scheppert auf schlechten Fahrbahnen.

Das Preisniveau ist breit gefächert, der Einstieg gelingt beim Bayon schon für rund 18.700 Euro, unser voll ausgestatteter Testwagen kostet da­gegen etwas unter 26.000 Euro.


Daten: Hyundai Bayon 1.0 T GDI DCT 48V

Motor: 3-Zylinder-Benzin, 998 cm3, 88,3 kW / 120 PS, 200 Nm max. Drehmoment bei 2.000 - 3.500 U/min + 12,2 kW Elektromotor (Startergenerator)

Antrieb: Vorderradantrieb, 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe

CO2: 118 g/km

Höchstgeschwindigkeit: 180 km/h

Verbrauch: 6,0 - 6,8 l Eurosuper/100 km

Kofferraumvolumen: 334 - 1.205 Liter

Preis: des Testwagens 25.690,- € (inkl. 1% NOVA), Einstiegspreis 18.690,- € (für 84 PS Motor)