Sparsam - vor allem in der Stadt

19.05.2023

Nissan Juke Hybrid Tekna

Sparen ist wieder einmal angesagt. Natürlich auch im Energieverbrauch. Kann ein klassischer Hybrid ohne "Plug-in" die Lösung sein? Nissan ist zumindest dieser Meinung und nahm den Juke Hybrid ins Programm auf. Der Hybrid ist erst die zweite Antriebsvariante, die es für den 2019 erneuerten kleinen SUV gibt. Einen Diesel oder gar Plug-in-Hybrid sucht man im 4,21 Meter langen Juke vergeblich.

Er ist technisch ein Kind des Renault-Nissan-Konzerns und mit dem Antrieb aus dem Clio verwandt. Das System umfasst einen Nissan-Vierzylinder-Saugbenziner mit 69 kW (94 PS) und 148 Nm Drehmoment, der speziell für den Einsatz in einem Hybridfahrzeug entwickelt wurde. Auch der Elektromotor wird von Nissan geliefert. Dieser entwickelt 36 kW (49 PS) und 205 Nm Drehmoment. Allianzpartner Renault steuert einen 15-kW-Hochspannungs-Startergenerator, die wassergekühlte 1,2-kWh-Batterie sowie das innovative Getriebe bei. Der Antriebsstrang weist 25 Prozent mehr Leistung auf als der derzeitige Benziner und der Kraftstoffverbrauch soll laut Nissan um bis zu 40 Prozent im Stadtverkehr sinken.

Der Juke startet stets im Elektromodus, die beiden E-Aggregate synchronisieren den Gangwechsel, ein Algorithmus steuert die Schaltpunkte, die Bremsenergierückgewinnung sowie das Zusammenspiel der Motoren. Je nach Beschleunigungs- und Leistungsanforderung wechselt der Antrieb ohne Eingriffe des Fahrers zwischen verschiedenen Hybridarten (seriell, parallel, leistungsverzweigt). Doch nicht nur das Anfahren erfolgt vollelektrisch; der Juke Hybrid erreicht im Elektromodus Geschwindigkeiten von bis zu 55 km/h. Per sogenanntem "e-Pedal" wird viel rekuperiert, ein reines One-Pedal-Fahren wie bei Elektroautos ist aber nicht möglich.

Wie beinahe jeder Hybrid ist auch der Juke kein Auto für Bleifüße: Wer gelassen fährt, wird mit Ruhe belohnt. Sobald wir auf die Autobahn beschleunigen, jault der Motor auf. Leider sind die Schaltvorgänge zwischen E- und Verbrennungsmotor eher unharmonisch, und die Gangwechsel selbst fühlen sich langsam an. Unser Testverbrauch bewegte sich dafür zwischen 5,4 Liter im Eco-Modus und 6,5 Liter auf 100 Kilometer im Standard-Modus. Durchaus respektable Werte. Auf längeren Autobahnfahrten klettert der Verbrauch aber dann auch schon mal an die 8 Liter Marke.

Das Cockpit ist angenehm analog eingerichtet, selbst die Batteriestandsanzeige erfolgt per Nadel. So lässt sich der Juke Hybrid schnell begreifen und bedienen. Die runden Lüftungsdüsen sind von schönen Dekorelementen umrandet, und der Mix aus synthetischem Leder und Applikationen im Alu- und Carbon-Look steht dem Juke gut. Fein positioniert und einfach in der Bedienung ist auch der 8"-Touchscreen auf der Mittelkonsole. Er verfügt auch über ein TomTom-Navigationssystem mit Verkehrsinformationen.

Das Kofferraumvolumen beträgt mit 354 Liter, um 68 Liter weniger als beim reinen Benziner. verantwortlich dafür – das 1,2-kWh-Akkupaket. Bei umgeklappten Rücksitzen liegt das Kofferraumvolumen bei 1.237 Liter. Überraschend gut ist wie schon beim konventionellen Juke die Beinfreiheit im Fond.

Fazit: Der Juke Hybrid ist eine sparsame Alternative zu E-Auto oder Plug-in – wenn man Stadt- und Landstraßen bevorzugt. Preislich ist der Juke Hybrid um einiges oberhalb der anderen Versionen positioniert und startet in der Tekna-Ausstattung bei 38.474,- Euro. Damit ist er um rund 4.500,- Euro teurer als der gleich ausgestatte Juke 1.0 DIG-T mit manueller Schaltung.


Daten : Nissan Juke Hybrid Tekna

Motor: Vierzylinder-Benzin 1,598 ccm, 94 PS (69 kW), E-Motor 49 PS (36 kW)

plus 15-kW-Hochspannungsgenerator

Systemleistung; 143 PS (105 kW), 205 Nm Drehmoment max.

CO2-Emission: 114 g/km

Kraftübertragung: Vorderradantrieb, 4 AMT Multi-Mode-Automatikgetriebe

Höchstgeschwindigkeit: 166 km/h

Verbrauch: 5,4 – 6,5 Liter Benzin 95 Oktan/100 Kilometer

Kofferraumvolumen: 354 - 1.237 Liter

Preis: ab 38.158,- € (2 % NOVA)