Siebensitzer unter Strom

10.07.2025

BYD Tang

In dem Portfolio des chinesischen Autohersteller BYD (Build your dreams) fehlt auch ein mächtiger, siebensitziger SUV nicht. Der Tang ist mit seinen knapp fünf Metern ein wahrer Koloss aus Shenzhen, trotzdem schafften es die Asiaten mit dem Design nicht zu klotzen. Das Riesen-SUV kommt optisch ausgewogen und fast leichtfüßig über die Straße, dazu hat die Front nun ein völlig neues Gesicht bekommt, das ohne Kühlermaske als "Dragon Face" nun besser zum Aushängeschild Seal passt.


Die Chinesen verpassten dem Tang gleichzeitig auch eine große Modellpflege. Beispielsweise mit einer steiferen Karosserie und einem gänzlich neuen Fahrwerk mit adaptiven Dämpfern. Dabei vertrauen sie auf eine McPherson-Vorderachse sowie eine Mehrlenker-Achse hinten. Auch die Batterien wurden leistungsstärker: Statt auf bislang 86 summieren sich die innovativen Blade-Zellen im flachen und ebenen Boden jetzt auf 108 kWh, sodass die Normreichweite von 400 auf 530 Kilometer steigt.


Und damit die größeren Akkus beim Laden nicht zur Geduldsprobe werden, fließt der Strom schneller in die Batterien. Wo an der DC-Säule bislang höchstens 110 kW möglich waren, liegen jetzt bis zu 170 kW an und aus der Wallbox saugt sich der Tang jetzt 11 statt 7 kW. Das heißt, auch der große Akku ist an einer Schnellladesäule trotzdem in rund 30 Minuten von 30 auf 80 Prozentgeladen.


Am Antrieb hat sich allerdings nichts geändert. Schließlich war der Family-SUV mit seinen zwei Motoren schon bislang fürs Powerplay gerüstet. 517 PS und ein Drehmoment von 700 Newtonmeter samt Allradantrieb sind nicht schlecht für solch eine Familienkutsche. Bei einem Sprintwert von 4,9 Sekunden auf 100 km/h gibt's durchaus mal ein bisschen Nervenkitzel für den Nachwuchs.


Die Wohnlandschaft des Tang wirkt einladend und reicht von gut verarbeiteten, feinen Materialien bis hin zum großen, wie immer drehbaren Bildschirm auf dem sich die Bedienung abspielt. Weitgehend rätselt- und fehlerfrei. Was man vom Tempo-Warn-Assistenten nicht behaupten kann. Der BYD Tang schaffte es regelmäßig die Speedlimits falsch zu erkennen. So kam es regelmäßig vor, dass er auf der Autobahn 10 km/h ins Head-up-Display einspielte und in der innerstädtischen Dreißigerzone dann 255 vorgab. Dass der Tang aufpreisfrei über 32 Assistenzsysteme verfügt, ist somit Fluch und Segen zugleich.


Der BYD Tang steht für bequemes, komfortbetontes Weiterkommen für bis zu sieben Personen. Allerdings ist die dritte Reihe auch bei fast 5 Metern Länge und guten 2,80 Metern Radstand nur eine Notlösung für den Nachwuchs, weil man da erst mal – durchaus mühsam - nach hinten krabbeln muss. Der Kofferraum lässt sich von 940 Liter in fünfsitziger Konfiguration auf 1.655 Liter erweitern. Stehen alle sieben Sitze aufrecht, schluckt der E-SUV immerhin 235 Liter.


Die Sitze sind passgenau, die Sitzflächen der Vordersitze lassen sich per Auszieh-Funktion vergrößern, dazu wird serienmäßig geheizt, gekühlt und massiert. Die Rückbank in der zweiten Reihe lässt sich verschieben und schafft so auch ausreichend Raum für Mitfahrer. Mit dem Tang hat BYD geschickt ein Segment besetzt, in dem die etablierte Konkurrenz bislang schlecht aufgestellt ist.



Technische Daten: BYD Tang

Motor: Ein Asynchron-Elektromotor (vorne) + ein Permanent Synchron-Elektromotor (hinten),

Spitzenleistung 380 kW / 517 PS, 700 Nm max. Drehmoment

Batterie: Blade-Batterie 108 kWh

Reichweite: 530 km (WLTP), Testreichweite 450 km

Laden: AC-Ladeleistung 11 kW

max. DC-Ladeleistung 170 kW

DC-Ladedauer (30-80%) 0:30 h

CO2: 0 g/km

Antrieb: Allradantrieb, Einganggetriebe

Spitze: 190 km/h

Testverbrauch: 15,2 - 21,2 kWh/100 km

Kofferraum: 235 – 1.655 Liter

Preis: ab 72.000,- € (0% NOVA)