Luxus im Achtelliter-Format

14.07.2022

Zweirad - Honda Forza 125

Honda überarbeitete den Forza 125 - auch wenn es nicht auf den ersten Blick auffällt, das neue "Luxus-Achterl" wurde modernisiert, die Sicherheit erhöht und praktische Features wurden weiter verbessert. Honda bezeichnet den Forza als Premium-Roller. Dem wird das Zweirad nun gerecht.

Schon beim Vorgänger ist das Windschild auf Knopfdruck aus- und eingefahren. Nun wurde die Ausfahrhöhe um 40 Millimeter gesteigert. Wenn der Fahrtwind ins Gesicht bläst und der Forza 125 schafft immerhin eine Spitze von 108 km/h, ist man dafür dankbar. Allerdings befindet sich die Oberkante des Schilds dann genau in meiner Augenachse und behindert meinen Ausblick nach vorne dadurch.

Der neue, kleine, reibungsoptimierte eSP (enhanced Smart Power)-Einzylinder (sauber nach Euro5) mit Vierventiltechnik gibt nun 15 PS bei 8750 Umdrehungen statt 14,5 bei 9250 ab und bietet 12,2 Newtonmeter Drehmoment bei 6500 statt 12 bei 8000 Touren. Das ist keine großartige Steigerung, aber es ist bei solch kleinen Motoren immer auch die Frage, wie gut die Automatik reagiert und da wird der kleine Forza seinem Namen durchaus gerecht. Und das passt sehr gut, Landstraßentempo ist flott erreicht und auf der Autobahn kann man die angegebene Höchstgeschwindigkeit von 108 km/h durchaus glauben.

Das Aggregat erfüllt nun die Abgasnorm Euro5. Die Traktionskontrolle Honda Selectable Torque Control (HSTC) ist nunmehr serienmäßig an Bord und auch das Start-/Stopp-System ist nun ein richtig feines Gimmick. Es wird zwar nicht sofort literweise Sprit sparen, aber auf einige tausend Kilometer im Stadtbetrieb gerechnet, läppert sich da sicherlich einiges zusammen. Die Armaturen sind gewohnt nüchtern gestaltet, eher im Auto-Stil, statt mit verspielten TFT-Displays.

Die Bedienung ist unkompliziert. Es genügt, wenn man den Schlüssel eingesteckt hat und dann kann man mit einem Drehregler die Zündung einschalten, den linken Bremshebel fest anzieht und den Starterknopf drückt. Mit demselben Regler entriegelt man auch das Staufach unter dem Sitz. Dort befindet sich dann ein großes Fach, das zwei Integralhelme aufnimmt. Im kleinen Fach links vor dem Fahrer ist nun ein USB-Anschluss verbaut.

161 Kilo lassen sich trotz schwerpunktgünstiger Lage der schweren Teile an dem Roller nicht ganz verheimlichen. Trotzdem ist das Fahrverhalten stabil und auch durchaus wendig, soweit man das von einem so schweren 125er-Roller erwarten darf. Die Sitzposition ist dabei sehr bequem und entspannt. Das Chassis ist robust, das Fahrwerk ist auf Komfort getrimmte, die Reifen und die Bremsanlage blieben weitestgehend unverändert.

Die Forza 125 ist nicht nur ein Pendler-Fahrzeug, sondern dank einiger Besonderheiten sogar als guter Touren-Roller, wenn man nur einen A1-Schein, einen B-Schein mit Erweiterung hat oder einfach nicht mehr Leistung braucht. Die Forza 125 kann auch richtig viel Gepäck unter der Sitzbank mitnehmen. Wer noch mehr Platz braucht, kann die optionale Smart-Box dazu ordern, womit man wohl auf rund 100 Liter Stauraum kommt - neben dem elektrischen Windschild wieder etwas, wovon so manches Touren-Motorrad nur träumen kann.


Hondo Forza 125

Motor: 125 ccm Einzylinder-Viertakter mit 15 PS und 12,2 Newtonmetern Drehmoment

Kraftübertragung: automatische Kupplung, stufenlose Variomatik

Spitze: 108 km/h

Verbrauch: 3,5 Liter Super/100 km

Sitzhöhe: 780 mm

Gewicht: 161 kg

Preis: 5.690,- €