Kompakt-SUV vom Offroad-Spezialisten

19.06.2023

Jeep Compass e-Hybrid S 1,5L T4

Der Name Jeep erzeugt in unseren Köpfen oft das Bild - große Räder mit groben Stollen, kantige Form, Schlammspritzer bis zum Dach. So etwas gibt es noch, doch der Compass ist eher ein im Windkanal rundgelutschtes SUV von der Größe eines VW Tiguan. Beim Jeep Compass handelt es sich um eine italienisch-amerikanische Koproduktion. Seine Technik stammt nämlich vom Fiat 500X, er wird sogar in Italien gebaut, beide Firmen gehören ja zum Stellantis-Konzern. Für Kunden ohne oder zu seltenen Ladeoptionen stellt der Compass e-Hybrid eine Alternative dar.

Jeep kombiniert im e-Hybrid einen Vierzylinder mit 1,5 Litern Hubraum und einen Elektromotor. Der Benziner liefert dabei 130 PS, vom E-Motor kommen nochmals 20 PS. Der Batteriespeicher wird über Rekuperation und den Benzinmotor geladen. Das klingt nicht nach viel und ist es auch nicht, zumal 1,6 Tonnen zu bewegen sind. Bemerkbar macht sich das vor allem beim Beschleunigen. Temperamentbündel ist der e-Hybrid nicht wirklich, seine Stärken liegen vor allem im entspannten Cruisen und im Dahinrollen.

Anfahren passiert im Jeep grundsätzlich immer elektrisch und auch beim langsamen Rollen im Stau bleibt der Compass vorzugsweise im Elektromodus (E-Queuing nennen die Techniker das). Was heißt das für den Verbrauch? Jeep gibt laut WLTP 5,6 bis 6 Liter an. Wir sind den Compass während unseres Tests (mit Autobahn, Überland und Stadt) mit knapp unter und knapp über 7 Liter gefahren. Damit hat der e-Hybrid bei uns so viel verbraucht wie der 1,3-l-Benziner ohne Hybrid laut WLTP verbrauchen sollte.

Der Compass Mild-Hybrid wird über die Vorderräder angetrieben. Wer Allrad wünscht muss auf den Plug-In Compass ausweichen mit einem 60 PS Elektromotor für die Hinterräder. Die Kraft wird beim Mild-Hybrid durch eine siebengang Doppelkupplungsautomatik übertragen. Die Kombination mit den Motoren gibt sich leider nicht immer ausgereift. Vor allem wenn sich der Benzinmotor dazuschaltet, wirkt der Antrieb nervös und unausgewogen.

In Sachen Infotainment ist der Jeep up-to-date. Einiges ist über den großen, prominent platzierten Touchscreen abrufbar, aber für Funktionen, die man schnell zur Hand haben will, sind eigene Knöpfe und Tasten vorhanden. Beispielsweise für die Klimatisierung, oder die Lautstärkeregelung ist das eine durchaus praktische Lösung.

Einen großen Sprung hat Jeep bei der Materialauswahl und Verarbeitungsqualität gemacht. Hier konnte der Italo-Ami sich nachhaltig und sichtbar verbessern. Es klappert oder knistert nichts. Haptisch wie optisch präsentiert sich der Compass deutlich aufgewertet. Und es sind vor allem die kleinen Details wie schicke Ziernähte im Bereich der Armaturen die dem Compass den gewünschten Hauch Premiumanmutung verleihen. Die eher robuste Gestaltung an Türen und der Mittelkonsole passt zum robusten Jeep-Image.

Alles in allem präsentiert sich der Compass mit einem solidem Platzangebot bei kompakter Länge (4,40 Meter und 1,66 Meter Höhe). Der Kofferraum verfügt in Normalkonfiguration über ein Stauvolumen von 438 Litern und lässt sich auf 1.251 Liter erweitern. Auch längere Fahrten in der zweiten Reihe sind für Mitfahrer keine Zumutung. Die Sitze sind bequem und straff gepolstert, bieten einen guten Reisekomfort. Praktisch sind Details wie ein äußerst Stauraum unter dem Beifahrersitz. Ein besonderer Betriebsmodus des Hybridsystems ist das e-Parking. Mit dieser Technologie lassen sich Parkmanöver vollelektrisch, geräuschlos sowie lokal emissionsfrei absolvieren.


Daten: Jeep Compass e-Hybrid S 1.5L T4

Motor: 1,5 Liter Vierzylinder-Benzin, 96 kW/130 PS bei 5.500 U/min,

240 Nm max. Drehmoment bei 1.500 U/min, + 15 kW Elektromotor

Abgasnorm: Euro 6 Final

CO2: WLTP kombiniert 129 - 139 g/km

Antrieb: Vorderrad, 7-Gang Doppelkupplungs-Automatikgetriebe

Testverbrauch: 6,7 – 7,2 l Super/100 km

Spitze: 191 km/h

Kofferraum: 438 - 1.387 Liter

Preis: ab 37.981,- € (inkl. 5 % Nova und MwSt.)