Kleiner „Porsche“ von Ford

17.01.2021

Ford Puma ST 1.0 Ecoboost Hybrid

Der Ford Puma war einmal ein Coupé auf Basis des Ford Fiesta, das von 1997 bis 2001 produziert wurde. Nun ließ Ford den Puma als Crossover wiederauferstehen. Der Newcomer mißt 4,19 Meter in der Länge, Basis ist auch hier der Fiesta, allerdings ist der Radstand fast zehn Zentimeter länger als bei dem Kleinwagen. Üppig sind die rundlichen Formen, die ausladende Karosserie, ein Design wie aus einem Guss, dass sogar an den Porsche Macan erinnert.

Der Wagen besitzt einen Dreizylinder-Turbobenziner sowie ein Mildhybridsystem und bringt es auf eine Systemleistung von 155 PS. Fünf Fahrmodi stehen zur Wahl, neben Eco, Normal und Sport auch noch für eisige und unbefestigte Straßen. Im Sport-Modus röhrt der kleine Motor noch kerniger und spricht direkter auf Gasbefehle an, zumal der 16 PS starke Generator hilft, das Turboloch zu überbrücken. Einen Allradantrieb wie beim Ecosport gibt es zwar nicht, aber dank seiner straffen Fahrwerksabstimmung liegt dem Puma flottes Kurvenzirkeln.

Das MHEV-System unterstützt den Verbrenner bei niedrigen Drehzahlen, aber auch unter Vollast mit einem kleinen Elektromotor (dem riemengetriebenen Startergenerator, RSG) und das funktioniert richtig gut. Rein elektrisches Fahren ist nicht möglich. Der Starter-Generator, der bei Bedarf die PS zuliefert, versorgt Nebenaggregate und ersetzt nicht nur die konventionelle Lichtmaschine. Er dient eben auch als Booster: Sobald der Benziner die volle Leistung abruft, wird der Generator zum Elektromotor und steuert bis zu 50 Nm Drehmoment bei.

In der Stadt kann der 48-Volt-Hybrid seine Vorteile im Stop-and-go-Verkehr voll ausspielen. Schon beim Heranrollen an Ampeln schaltet der Dreizylinder bei circa 25 km/h ab. Während der Rollphasen gewinnt er per Startergenerator Energie zurück, was durch das leichte Verzögerungsmoment spürbar ist. Schaltet die Ampel auf Grün und geht der Fuß von der Kupplung, erwacht der Dreizylinder augenblicklich und gut hörbar zu neuem Leben. Obenraus dreht er quirlig, will jedoch durch häufiges Schalten des gut gestuften Sechsganggetriebes bei Laune gehalten werden.

Innen hält der Puma die Linie die er außen verspricht nicht ganz durch, da erinnert viel an den Fiesta. Aber die Ausstattung kann sich sehen lassen. Ein- und Ausparken übernimmt auf Wunsch der Parkassistent, und der adaptive Tempomat regelt zuverlässig die Abstände.

Da draußen nur einstellige Plusgrade herrschen, schalten wir die Lenkradheizung ein und kuscheln uns auf heizbare Leder-Alcantara-Sitze. Neu sind die digitalen Anzeigen, die sich den fünf Fahrmodi in schön anpassen. So werden im Offroad-Modus beispielsweise die Höhenlinien einer Geländekarte angedeutet, in der Sport-Stellung werden vorausfahrende Fahrzeuge als Mustang und nicht wie sonst als Mondeo angezeigt. Erfreulich, dass Ford mittlerweile mehr Wert auf solche Details legt.

Vorn haben selbst Großgewachsene genug Kopffreiheit, hinten fällt diese wie die Türausschnitte deutlich knapper aus. Alles andere als klein ist dafür das Gepäckabteil, das mit rekordverdächtigen 468 Litern aufwartet und für größere Transportaufgaben durch die umklappbare Rückbank bis auf 1.161 Liter wächst. Der eigentliche Clou ist nicht die elektrisch öffnende, sensorgesteuerte Klappe, sondern die auswaschbare Kofferraumwanne samt Abfluss.


Ford Puma ST 1.0 Ecoboost Hybrid

Motor: 3-Zylinder-Turbo-Benziner, 998 cm3, 114 kW/ 155 PS, 240 Nm max. Drehmoment bei 2.500 U/min

Antrieb: Vorderradantrieb, 6-Gang-Schaltung

CO2: 101 g/km

Höchstgeschwindigkeit: 200 km/h

Verbrauch: 4,8 - 5,7 l Eurosuper/100 km

Kofferraumvolumen: 468 bis 1.161 Liter

Preis: ab 33.890,- Euro inkl. Abgaben