Halbelektrisch, praktisch, vielseitig

02.01.2025

Jeep Avenger e-Hybrid Summit

Der Avenger kam als Elektroauto und war Europas Auto des Jahres 2023. Doch die Kunden speziell in diesem Segment sind eher zurückhaltend, wenn es darum geht, sehr viel Geld für ein eher kleines Auto auf den Tisch zu legen. Schleunigst schob man eine Mildhybridversion nach, technisch ebenso aus dem Stellantis-Baukasten wie die E-Version. Der kompakte Jeep ist mit seinen 100 PS (plus 21 kW / 29 PS E-Maschine) recht spritzig motorisiert. Der Avenger, größenmäßig einzuordnen knapp unter dem Renegade, ist von seiner Bauart her ein naher Verwandter der Stellantis-Konzernbrüder Fiat 600, Alfa Romeo Junior und Opel Mokka.

Bei der Motorisierung handelt es sich um einen 1,2-Liter-Turbo-Benzinmotor aus der Peugeot-Lade mit automatischem Doppelkupplungsgetriebe. Ein Startergenerator darf auch beim Antrieb mitmischen und im Ausrollen Energie zurückgewinnen. Der ist übrigens mit 21 Kilowatt, also fast 30 PS, ungewöhnlich stark dimensioniert und hilft so auch beim Beschleunigen zuweilen mit. Außerdem ist das Auto in der Lage, rein elektrisch anzufahren. Die Batterie fasst eine knappe Kilowattstunde Energie, das entspricht ungefähr einem Achterl Benzin.

Es zeigte sich schnell, dass Jeep hier eine ideale Mischung gefunden hat: Der Antriebsstrang geht natürlich nicht so bissig zu Werke wie die vollelektrische Variante, aber untermotorisiert fühlt sich der Avenger e-Hybrid in keiner Lebenslage an. Das hängt auch mit seinem verhältnismäßig niedrigen Gewicht zusammen, er wiegt leer 1288 Kilogramm, rund 200 Kilogramm weniger als der Avenger Elektro.

Das Wechselspiel der Antriebskräfte funktioniert einwandfrei, ohne jegliches Ruckeln. Damit schafft die milde Hybridisierung zwei Dinge auf einen Schlag: reduziert den Normverbrauch im Testzyklus, also auf dem Papier, und verbessert die Fahrdynamik im wahren Leben. Mit einem Alltagsschnitt von 6,5 Liter auf 100 Kilometer liegt er im guten Durchschnitt der Konkurrenz.

Der Avenger e-Hybrid wird vorerst nur mit Frontantrieb angeboten, so wie der Elektro-Avenger und jener mit dem nicht elektrisch unterstützten Benzinmotor. Natürlich erwartet man von einem Jeep aber Allradantrieb, schließlich gehört das zur DNA dieser amerikanischen Marke (die immer noch amerikanisch ist, aber nur noch teilweise in den USA produziert). Deshalb bringt Jeep auch eine 4xe-Variante auf den Markt, die 100 kW (136 PS) leisten soll und einen zusätzlichen Elektromotor für die Hinterachse bekommt.

Vorher müssen es die Modelle mit Frontantrieb richten, was ihnen dank mindestens 200 Millimeter Bodenfreiheit, 19 Grad Böschungswinkel vorne und 33 Grad hinten gar nicht so schlecht gelingt. Um die nicht angetriebenen Hinterräder vergessen zu machen, verfügt der Jeep Avenger e-Hybrid serienmäßig über sechs Fahrmodi, drei für Stadt- und Langstreckenfahrten, drei weitere für die Abenteuerlustigen: Sie heißen Sand, Schlamm und Schnee. Dazu kommt eine Bergabfahrkontrolle.

Der Avenger verleitet einerseits zum entspannten Dahinrollen, macht aber auch Spaß, wenn man etwas flotter fährt. Der getestete Avenger hatte die Topausstattung Summit, die 18-Zoll-Alufelgen mit Diamantschnitt, LED-Scheinwerfer, schwarze Außenspiegel, getönte Scheiben und ein Keyless-Go-System umfasst.


Technische Daten: Jeep Avenger e-Hybrid Summit

Motoren: Dreizylinder-Benziner 1.199 ccm, 100 PS (74 kW), max. Drehmoment 200 Nm

Startergenerator 29 PS (21 kW)

CO2: WLTP 111 g/km

Kraftübertragung: Vorderradantrieb, Doppelkupplungsgetriebe

Spitze: 184 km/h

Testverbrauch: 6,1 – 7,1 l Benzin ROZ 95/100 km

Kofferraum: 380–1.277 Liter

Sitzplätze: 5

Preis: 31.400,- € (inkl. 3 % NOVA)