Familienfreundlicher Spar-SUV
Fiat 600e La Prima
Fiat macht den nächsten Schritt und stellt dem elektrischen 500er einen großen Bruder zur Seite: den 600e. Die Optik des neuen Elektro-Modells ist ein gekonnter Mix aus dem elektrischen 500 und dem kleinen SUV Fiat 500X mit Verbrennungsmotor. Die Größenverhältnisse sind auch beim größeren 600er stimmig und das Design ist genauso knuffige wie beim kleineren Bruder. Die Technik, die CMP-Plattform, stammt aus dem weit verzweigten Stellantis-Konzern, und wird unter anderem auch vom DS3, den Peugeot 208, dem Jeep Avenger, oder dem Opel Corsa benutzt.
Anders als der elektrische 500er ist der 600e ein Auto, mit dem auch junge Familien klarkommen können: fünf Sitzplätze, fünf Türen, Getränkehalter, USB-Anschlüsse auch für den Fond, praktische Ablagen. Dass auf der kompakten Länge von knapp 4,2 Meter kein Raumwunder zu erwarten ist, sollte wohl klar sein. Dennoch kneift es auch hinten überraschenderweise nicht, zumindest bei Mitfahrern, die nicht außergewöhnlich groß gewachsen sind. Man fühlt sich schnell wohl im 600e, findet eine gute Sitzposition und die leichtgängige Lenkung erleichtert das Steuern durch die Stadt und in Parklücken.
Als Antrieb dient ein Elektromotor mit 115 kW/156 PS Leistung, der den Fiat auf maximal 150 km/h beschleunigt. Das macht ihn nicht zum Sportwagen, aber im urbanen Gebiet lässt es sich da schon über die Straßen wieseln. Das Fahrwerk ist eher komfortabel abgestimmt, dennoch können flotte Kurven mit recht wenig Seitenneigung durchfahren werden.
Die maximale Ladeleistung von 100 kW setzt keine neuen Maßstäbe bei Elektroautos, im Segment der Kleinwagen-SUV ist das aber durchaus okay. In gut 30 Minuten wird da die 54 kWh Batterie an CCS-Schnellladesäulen zu 80 Prozent nachgeladen. An der heimischen Wallbox oder an einer öffentlichen AC-Ladesäule sind maximal 11 kW drin. Rein rechnerisch ist eine komplett leere Batterie dann in fünf Stunden wieder voll. Die Reichweite gibt Fiat mit maximal 406 Kilometern (WLTP) an, wir schafften rund 330 Kilometer. Die Rekuperation bleibt im Hintergrund, lässt sich in zwei Stufen verstellen – die Spannbreite dazwischen ist aber nicht übermäßig groß. Ein-Pedal-Fahren nicht möglich.
Die Bedienungdes Automatikgetriebes erfolgt über Drucktasten in der Mittelkonsole. Einfach, aber nicht immer praktisch. Gefreut haben wir uns über eine "analoge" Tastenleiste für die Steuerung der Klimaanlage (Serie) und einen praktischen Drehknopf für das Radio. Leider wurde die Sitzheizung nicht in diese Tastenleiste integriert, sie ist mühsam über den 10,25 Zoll großen Touchscreen zu bedienen. Der Verbrauch hält sich mit 12,4 bis 18,7 kWh auf 100 Kilometer in erfreulich kleinen Grenzen. Drei Fahrmodi (Eco / Normal / Sport) stehen zur Wahl, die über einen Wippschalter an der Mittelkonsole angesteuert werden können.
Der Kofferraum bietet Platz für bis zu 360 Liter. Damit liegt der Fiat 600e im Mittelfeld des Marktsegmentes. Platz für drei Getränkekisten ist problemlos gegeben. Dank dem, beim "La Prima" obligatorischem, doppeltem Boden im Kofferraum finden die Ladekabel gut darunter Platz, Frunk vorne gibt es nämlich keinen.
Wer sich für den Fiat 600e La Prima entscheidet, muss bereit sein, mindestens 42.490 Euro auf den Tisch zu legen. Dafür gibt es unter anderem Kunstledersitze, 18-Zoll-Leichtmetall- statt 16-Zoll-Stahlfelgen und die Möglichkeit, mit einem adaptiven Geschwindigkeitsregler (ACC) teilautomatisiert zu fahren.
Meinungen aus der Redaktion
Optisch gefällt mir dieser kompakte Fiat-SUV trotz seines knuffigen Designs durch seine schnittige Form, die bei SUVs nicht immer üblich ist. Der erste Eindruck im Innenraum ist die angenehme Beinfreiheit im Fond, was ein angenehmes Wohlfühlerlebnis ergibt.
Den Sechs- Hunderter gibt es im Moment nur als reinen Stromer, und das ohne Wahl-Möglichkeit bei Akku-Größe, Motor-Power oder Anzahl der Antriebs-Achsen.
In der Stadt fährt er sich angenehm, auch die Parkplatzsuche ist mit dem "Großen" Kleinen keine Hexerei. Überland ist die Wahl des Fahrmodi "Sport" empfehlenswert für ein lustvolles Fahrerlebnis
Fazit: ein feines
Fahrgefühl und empfehlenswert für alle, die vor allem viel in der Stadt unterwegs
sind.
Mag. Carin Partl
Technische Daten: Fiat 600e La Prima
Motor: Permanent Synchron-Elektromotoren, 115 kW / 156 PS
260 Nm max. Drehmoment
Batterie: Lithium-Ionen, 54 kWh
Reichweite: 406 km (laut Hersteller), Testreichweite ca. 330 km
Laden: AC 11 kW, 3-Phasig (0-100%): 5:45 Stunden
max. DC-Ladeleistung: 100 kW
DC-Ladedauer (10-80%): 0:27 h
CO2: 0 g/km
Antrieb: Frontantrieb, 1-stufiges Reduktionsgetriebe
Spitze: 150 km/h
Testverbrauch: 12,4 bis 18,7 kWh/100 km
Kofferraum: 360–1.231 l Liter
Preis: 42.000,- € / 36.600,- € inkl. Förderungen (jeweils 0% NOVA)