Elektro Winzling mit großem Platzangebot
Hyundai Inster Trend Line

Abseits des Dacia Spring klafft noch eine große Lücke im Segment der wirklich kleinen Elektroautos. Dies nützte Hyundai aus und brachte den Inster zu uns auf die Straße. Mit 3,83 Meter Länge und 1,61 Meter Breite empfiehlt sich der kleine Stromer für enge Innenstädte und schwierige Parkaufgaben. Die Optik ist gewöhnungsbedürftig mit tiefgelegten Scheinwerfern und Rücklichter. Aber über Design lässt sich streiten und der kleine Stromer hebt sich auf jeden Fall von der Masse ab.

Innen bietet der Winzling erstaunlich viel Platz für die Außenabmessungen. Selbst vier Erwachsene mittlerer Größe finden ganz gut Platz, und er zeigt sich auch sehr variabel. So gibt es eine um 16 Zentimeter verschiebbare Rückbank, oder nach vorn flach zu legende Vordersitzlehnen. Dazu einen relativ großen Kofferraum mit bis zu 1.059 Liter.
Wir fuhren die 85 kW (115 PS) starke Version mit der größeren, 49-kWh-Batterie - statt der Basis mit 71 kW und 42-kWh-Batterie). Bei Autobahngeschwindigkeit von 130 km/h reichte der 49-kWh-Akku tatsächlich für 220 Kilometer. Im reinen Stadtbetrieb erhöht sich die Reichweite natürlich ohne den WLTP-Wert von 370 Kilometer zu erreich. Nachgeladen wird mit 11 kW am Wechselstrom oder bis zu 85 kW am Schnelllader. Nicht überragend, aber für 10 bis 80 Prozent reicht eine halbe Stunde.
Mit seinen 115 PS ist der kleine Hyundai völlig ausreichend motorisiert. Auch beim Fahren überrascht der Knirps mit ordentlicher Reife. Die Federung reagiert verbindlich und filtert viele Fahrbahnfehler weg. Aufgrund des kurzen Radstandes von 2,58 Metern stoßen nur böse Kanten und Absätze unangenehm auf. Die leicht indirekte Lenkung tut der Fahrsicherheit keinen Abbruch. Sehr gut: Es gibt fünf (!) Rekuperationsstufen, mit der sich Energie zurückgewinnen lässt. Bei der stärksten ist sogar ein "One-Pedal-Fahren" möglich.
Das Digital-Cockpit ist übersichtlich, der Multimedia-Touchscreen ist intuitiv bedienbar. Es gibt volle Smartphone-Anbindung plus induktive Lademöglichkeit. Bei der Bedienung bietet der Inster einen akzeptablen Mix aus Touch und Tasten. Unter dem Berührschirm in der Mitte (10,3 Zoll) wartet eine Leiste mit Direktwahltasten, darunter auch für die Klimaregelung. Eine Armlehne ist auch an Bord. Praktisch auch die Ablagen vorne sowie die Anschlussmöglichkeiten für Smartphones oder andere Geräte.
Schon in der Basisversion "Smart Line" ist der Inster ungewöhnlich gut ausgestattet, beispielsweise mit Sieben Airbags, Parkpiepser hinten, oder DAB-Radio mit Navigationssystem. Erst recht in der getesteten "Trend Line". Dazu gibt's tadellose Verarbeitung und ein optisch liebevoll angerichtetes Hartplastik-Interieur. Mit an Bord sind auch Assistenzsysteme wie Müdigkeitserkennung, Spurhalte- und Notbremsassistent, oder eine Tempolimiterkennung, auf die man sich - wie auch bei vielen Mitbewerbern – leider nicht verlassen kann, weil sie zu viele Tempolimits falsch erkennt. Witzige Details sind auch ein anklemmbarer Tisch oder ein Regenschirmhalter.

Technische Daten: Hyundai Inster Trend Line
Motor: Elektromotor 85 kW / 115 PS, 147 Nm max. Drehmoment
Batterie: Lithium-Ferrophosphat 44 kWh
Ladedauer: AC 11 kW
DC-Schnellladung maximal 85 kW (20-80%) 0:30 h
CO2: 0 g/km
Antrieb: Vorderradantrieb, Automatik
Spitze: 150 km/h
Testverbrauch: 13,4 - 15,7 kW/h/100 km
Reichweite: 370 km (WLTP), Testbetrieb 270 km
Kofferraum: 280 – 1.059 Liter
Sitzplätze: 4
Preis: ab 24.990,- €, Preis des Testwagens 28.990,- € (0% NOVA)