Ein Crossover als Sportwagen

11.07.2023

Ford Mustang Mach-E ER RWD

Tesla-Jäger oder Mustang-Verräter? Ein Mustang-SUV war vor einigen Jahren nur mit viel Phantasie vorstellbar, doch Ford verwandelt seinen Sportwagen nun in ein Crossover mit fünf Türen, fünf Sitzplätzen, ordentlichem Kofferraum und rein elektrischer Power. Seit mittlerweile 56 Jahren gibt es den Ford Mustang. Das vollelektrische SUV-Coupé ist eine Hommage an den Mustang Mach 1 aus den 70ern. An sein großes Vorbild erinnern äußerlich vor allem die Rückleuchten mit den jeweils drei vertikalen Balken, das grimmig blickende Scheinwerfer-Layoutund natürlich der galoppierende Gaul im – hier geschlossenen – Kühlergrill.

Beim Blick in den Innenraum des Mustang-SUV gibt's bereits beim Öffnen der Tür die erste Überraschung: Das SUV hat keine konventionellen Griffe, stattdessen öffnen sich die Wagenschläge auf Knopfdruck. An der Fahrertür leuchtet außerdem ein Touchfeld mit Nummern auf – wer seinen Schlüssel lieber nicht dabeihaben möchte, kann das Auto auch mit einem Code ver- und entriegeln. Mit einem zweiten PIN-Code, den man auf den Touchscreen tippt, lässt sich das Auto auch ohne Schlüssel starten. Vor allem Freizeitsportler können sich da freuen, sie müssen keinen Schlüssel mehr mitnehmen, wenn sie Sporteln gehen.

Die Performance des Mustang Mach-E ER RWD lässt kaum Wünsche offen. 216 Kilowatt (294 PS) und 430 Newtonmeter maximales Drehmoment peitschen den 2,2 Tonnen schweren Sport-SUV so richtig nach vorne. Automatik verteilt die Kraft optimal auf die Hinterräder, die Spitze liegt bei 180 km/h, an Reichweite schafften wir knapp 490 Kilometer mit einem Verbrauch von rund 22 kW/h. Nicht nur die Fahrwerte erinnern an den gleichnamigen Sportwagen, auch die harte Fahrwerksabstimmung. SUV-mäßig ist da lediglich die Optik an dem Wagen.

Am Schnelllader kann der Mach-E mit bis zu 150 kWladen. Da steht der 99-kWh-Akku in 45 Minuten wieder auf 80 Prozent. Danach fällt die Ladeleistung allerdings auf rund 12 kW, weshalb man auf einer Reise effektiver schon bei 80 Prozent Füllstand die Weiterfahrt antritt. Das Navigationssystem weiß übrigens wo die nächste Stromtankstelle zu finden ist.

Innen springt einem das 15,5-Zoll-Hochkantdisplay ins Auge, das sehr an Tesla erinnert. Über das Touch-Display lassen sich Radio, Klimaanlage, der Frunk (Front-Kofferraum) und sogar die Fahrmodi steuern. Leider auch mit allen Nachteilen, die solche Touchscreens mit sich bringen: während der Fahrt sind die Touchfelder schwierig zu treffen und lenken den Fahrer ab. Allerdings können bis zu 80 Fahrzeugfunktionen – von der Innenraumtemperatur über die Sitzposition bis hin zur Ambiente-Beleuchtung und den Radiosendern – dem eigenen Profil zugeordnet werden, sie wechseln also beim Fahrerwechsel mit.

Im Frunk können die Ladekabel verstaut werden.

Apple CarPlay und Android Auto werden kabellos integriert. Über einen Drehschalter, der unten mittig am Display angebracht ist, lässt sich die Lautstärke allerdings sehr gut analog regeln. Geradezu simpel wirkt dagegen die 10,2 Zoll große Instrumententafel mit dem Digitaltacho hinterm Lenkrad.

Der normale Kofferraum im Heck fasst 402 Liter. Wer die Rücksitze umlegt, bekommt nicht nur eine ebene Ladefläche, sondern auch 1420 Liter Laderaum. Weil der Motor im Bug entfällt, hat das SUV vorne Platz für den sogenannten Frunk, eine Art Extra-Kofferraum mit 81 Liter Fassungsvermögen.

Meinungen aus der Redaktion

Mir taugt beim Mustang Mach E die komfortable Ausstattung und die gewaltige Beschleunigung beim Tritt aufs Strompedal! Aber auch die Reichweite kann sich sehen lassen. Sowohl in der Stadt, als auch auf der Autobahn überzeugt er mit einer hohen Fahrdistanz. Amüsant finde ich die Möglichkeit auf Knopfdruck das blubbernde Fahrgeräusch eines V8 Motors im Innenraum imitiert zu bekommen. Die Features des Mach E zeigten sich zudem äußerst bedienfreundlich.

Julian Moosbrugger


Daten: Ford Mustang Mach-E ER RWD

Motor: Elektromotor einphasig, 216 kW (294 PS),

430 Nm max. Drehmoment

Akku: 98,7 kW/h

Ladeleistung: 11 kW AC, 3-Phasig – auf 80 % – 7,5 Stunden,

Schnell-Ladesäulen DC bis zu 150 kW - auf 80 % - 45 Minuten

CO2: 0 g/km

Antrieb: Heckantrieb, stufenlose Automatik

Spitze: 180 km/h

Kofferraum: 402 - 1.420 Liter

Verbrauch: 18,1 - 22,2 kW/h/100 km

Reichweite: 600 km (WLTP), im Test 490 km

Preis: ab 61.800,- - Testwagen 74.400,- € (jeweils 0% NOVA)