Dynamik mit 3 Zylindern und 117 PS

13.10.2020

Nissan Juke DIG-T 117 7DCT

Der erste Nissan Juke war seiner Zeit voraus. Sowohl was den damals noch nicht vorhandenen Markt der kompakten SUV-Coupés betraf, als auch die sehr radikale Optik. Die zweite Generation des Juke wirkt nun deutlich erwachsener und harmonischer. Die grundsätzlicheCoupéform mit der abfallenden Dachlinie und den leicht gedrungenen Proportionen bleibt, dafür ändern sich die Linienführung und die Gestaltung von Front und Heck.

Der Kühlergrill wächst deutlich und ist nun dreieckig ausgeführt. Das Tagfahrlicht ist nicht mehr knubbelig links und rechts an den Seiten der Motorhaube aufgesetzt, sondern schlitzförmig und führt die Metallspange des Grills nun optisch bis weit in die Seiten fort. Die typischen runden Scheinwerfer bleiben, haben nun aber eine Lichtsignatur in Form eines Y. Die Nebelscheinwerfer und die Schürze darunter sind leicht verändert.

Der Juke des Jahrgangs 2020 nutzt wie der Renault Clio und Captur die neue CMF-B-Plattform des Renault-Nissan-Konzerns. Die deutlichste Veränderung amHeck geschieht bei den Rückleuchten. Sie ragen bei der zweiten Generation nicht mehr neben der Heckscheibe nach oben, sind konventioneller als waagerechte Balken ausgeführt. Insgesamt ist die Linienführung auch hier weniger rund, das spiegelt sich auch in der veränderten Schürze wider.

Bei den Abmessungen ist der Juke in alle Richtungen gewachsen. Am meisten legt das SUV in der Länge zu (plus 7,5 Zentimeter) und misst nun 4,21 Meter. Bei der Höhe (1,60 Meter) und der Breite (1,80 Meter) kommen jeweils um die drei Zentimeter dazu. Den größten Sprung gibt es beim Radstand, mit 2,64 Metern fällt er ganze zehn Zentimeter größer aus. Trotzdem ist das Auto 23 Kilogramm leichter und laut Nissan durch die Verwendung von hochfestem Stahl auch steifer geworden - beides soll der Fahrdynamik zugutekommen.

Die gewachsenen Außenabmessungen kommen vor allem der Kopf- und Kniefreiheit auf der Rückbank zugute. Und auch der Kofferraum profitiert von den neuen Maßen. Die Ladeluke ist nun deutlich breiter, und es lassen sich jetzt bis zu 422 Literunterbringen (bisher 354 Liter). Die Steifigkeit der Karosserie, die Qualität der Materialien und die Geräuschisolierung überzeugen. Selbst mit den 19-Zoll-Rädern unseres Testwagens federt er vernünftig und wird durch sein sicheres, agiles Fahrverhalten dem Namen Juke (= tänzerisch, agil) gerecht.

56 Prozent der Kunden im Segment der B-SUVs wählen angeblich einen Motor zwischen 110 und 130 PS Leistung. Daher bietet Nissan vorläufig nur einen Dreizylinder-Turbobenziner mit 1,0 Liter Hubraum und 117 PS Leistung an. Keine schlechte Idee, denn die 117-PS-Maschine gefällt mit hoher Laufruhe. Im Fahrbetrieb zeigt sich auch, dass dieses Motörchen den Juke durchaus agil bewegt.

In unserem Testwagen übertrug der Motor die Kraft über ein Doppelkupplungsgetriebe namens DCT mit sieben Gängen, bei dem die Entwickler offenbar den Auftrag hatten, möglichst geringe Normverbrauchswerte abzuliefern. So sind die beiden obersten Gänge so lang übersetzt, dass sie zwar die Drehzahl des Motors niedrig halten, bis man so aber einmal auf Autobahntempo gelangt dauert es.

Prinzipiell hat sich Nissan bei der Materialauswahl im Innenraum viel Mühe gegeben, das vorhandene Hartplastik wird gut kaschiert. Mit der zweiten Generation zieht das neue Infotainment NissanConnect mit Apple CarPlay und Android Auto in den Juke. Bestandteil des Systems sind TomTom Maps und Echtzeit-Verkehrsinformationen. Zudem lässt es sich auch als WLAN-Hotspot nutzen.


Nissan Juke DIG-T 117 7DCT

Motor: 3-Zylinder-Turbo-Benziner, 999 cm3, 86 kW/ 117 PS, 180 Nm bei 1.750 - 4.000 U/min

Getriebe: 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe

CO2: 145 - 138 g/km

Antrieb: Vorderräder

Höchstgeschwindigkeit: 180 km/h

Testverbrauch: 5,9 - 6,7 l Benzin bleifrei, RON 95/100 km

Kofferraum: 422 -1.305 Liter

Preis: ab 24.005,- € (5 % NOVA) inkl. Abgaben