Der Einstiegs-Alfa

11.06.2025

Alfa Romeo Junior Special Ibrida 1.2 e-DCT6 Mild-Hybrid

Alfa Romeo profitiert beim neuen Junior von den Vorzügen der Zugehörigkeit zum Stellantis-Konzern, das B-Segment-SUV kann eine millionenfach erprobte Plattform und zeitgemäße Technologien nutzen. Doch auf der anderen Seite besteht auch die Gefahr eines gewissen Identitätsverlustes, ohne erkennbare Alfa-DNA. Denn die "Common Modular Plattform" von Stellantis wird unter anderem auch für den Opel Mokka, den Fiat 600, den Jeep Avenger, oder den Peugeot 2008 genutzt. Mit der eigenen Seele und der speziellen Alfa-Persönlichkeit könnte es also durchaus schwierig werden.


Doch das Gesicht und das Heck wirken durchaus spannend, die Silhouette passt auch. Nicht vergessen der Junior ist keine Sportlimousine, sondern ein 4,17 Meter langes Klein-SUV. Wir fuhren vor einiger Zeit schon den Junior Elettrica, das erste, reine Elektrofahrzeug von Alfa Rome. Der Ibridica, also die Hybridversion des Junior, vereint nun einen Benzinmotor mit einem Mild-Hybrid-Elektromotor. Da fangen die Schwierigkeit aber auch schon an, denn der 1,2-Liter- Dreizylinder des Junior ist ein Konzernmotor reinsten Wassers, wurde ursprünglich von Peugeot-Citroën entwickelt und vermittelt kaum das berühmte Alfa-Feeling. Die Leistung liegt bei 136 PS und 230 Nm. Dazu kommen ein ins 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe integrierter Elektromotor mit 21 kW und 55 Nm sowie eine 900-Watt-Batterie. Das alles wird auf die Fronträder gebündelt.


Das Zusammenspiel von Benziner und Elektromotor funktioniert tadellos, wobei sich die elektrisch gefahrenen Kilometer in Grenzen halten. Die Vorteile des Systems liegen vor allem im geräuschlosen, elektrischen Anfahren und im Zusatzboost, den der E-Antrieb liefern kann. Auch wenn für eingefleischte Alfisti wenig Bezug zur früheren Alfas herzustellen ist, der Junior ist ein agiler Kompaktwagen, der Spaß macht, Fahrfreude verbreitet und dem Namen Junior als Einstiegs-Alfa voll gerecht wird. Nach ein paar Kilometer beginnt man ihn zu lieben, auch wenn die Dynamik im oberen Drehzahlbereichen durchaus begrenzt ist. Auch der "Ur-Junior" war ein toll aussehendes, untermotorisiertes Sport-Coupe.


Gut gelungen ist die Fahrwerksabstimmung des Alfa mit einer exakten Lenkung. Wer mag, kann über den Schalter drei unterschiedliche Fahrmodi auswählen. Mit N (Normal-Modus) ist man gut bedient, bei Dynamic läuft im Ibrida immer der Verbrenner, wobei sich die zusätzliche Kraftausbeute in Grenzen hält, dazu gibt es noch einen Eco-Modus.


Das Gestühl wirkt relativ simpel, ist aber durchaus bequem und passen zudem auch für größere Fahrer. Punkten kann Alfas Kleinster auch mit viel Praktikabilität: In die Türablagen passen auch größere Flaschen, es gibt ein großzügiges Fach fürs Handy mit induktiver Ladefunktion. Dazu spendieren die Italiener zwei große Ablage-Fächer in der Mittelkonsole und unter dem zentralen 10,25-Zoll-Bildschirm findet man eine klassische Bedienleiste mit richtigen Knöpfen zur Einstellung aller Klimafunktionen und der Lautstärke-Regelung.


Das ebenfalls 10,25 Zoll große Instrumentendisplay gibt keine Rätsel auf, die Darstellung ist übersichtlich und gut konfigurierbar. Bleibt noch der Kofferraum, der mit 415 bis 1.280 Liter ein starkes Argument für das Einstiegsangebot von Alfa Romeo darstellt. Hier auch sehr praktisch: der in drei Ebenen einstellbare Ladeboden.


Mit dem Junior möchte Alfa jetzt auch neue Kunden erreichen und das kann mit einem tollen Design und einem liebevoll gestalteten Innenraum durchaus gelingen.



Technische Daten: Alfa Romeo Junior Special Ibrida 

1.2 e-DCT6 Mild-Hybrid


Motoren: Dreizylinder-Benziner-Turbo 1.199 ccm, 136 PS (100 kW),

max. Drehmoment 230 Nm bei 5.750 U/min

Startergenerator 29 PS (21 kW)

CO2: WLTP 110 g/km

Kraftübertragung: Vorderradantrieb, 6-Gang-Automatik Doppelkupplungsgetriebe

Spitze: 206 km/h

Testverbrauch: 5,9 – 7,1 l Benzin ROZ 95/100 km

Kofferraum: 415–1.280 Liter

Sitzplätze: 5

Preis: 31.800,- €, ab 29.800,- € (jeweils inkl. 3 % NOVA)