Ein schneidiges Crossover für den Alltag

14.12.2020

Kia XCeed PHEV

Strom ist der Kraftstoff der Zukunft. Zumindest, wenn man die Aktivitäten der großen Autohersteller verfolgt. Elektroautos hier, Plug-in-Hybride dort. Und schließlich die Mildhybride als 48-Volt-Doping für den klassischen Verbrenner. Kia bietet all das in seinem Modellprogramm an. Neben den Verbrenner-Modellen haben die Koreaner gleich sieben verschiedene HEV, PHEV und EV-Modelle im Angebot.

Nun erweiterten die Koreaner das vierte Mitglied der Ceed-Familie um einen Plugin, den XCeed PHEV. Dabei gehen sie das Thema Plugin-Hybrid kostennüchtern an und verwenden auch im Crossover der Ceed-Familie dieselbe PHEV-Packung, die bereits im Niro und im Ceed Sportswagon anzutreffen ist.

Unter der Haube des schneidigen Koreaners teilen sich ein 1,6-Liter-Benziner mit 105 PS, die Regelelektronik und ein 44,5-kW-Elektromotor (60,5 PS) den Wohnraum. Unter Kofferraumboden und Rückbank versteckt liegt eine zweiteilige 8,9-kWh-Batterie. Die Gesamtleistung - serviert über eine angenehme Sechsgang-Doppelkupplung - gibt Kia mit 141 PSan. Im Antritt des Hybrid wünscht man sich allerdings etwas mehr Spritzigkeit.

Der XCeed mit Stecker wiegt fast 115 Kilo mehr, die Batterie kostet 135 Liter Kofferraumvolumen und etwas Knieraum hinten. Das Antriebssystem funktioniert aber technisch einwandfrei. Achtsam gefahren, bewegt sich der Koreaner rund 50 Kilometernur mit der Kraft seiner Batterie. Diese Reichweite genügt im Alltag erstaunlich gut. Die üblichen Fahrten zum Arbeitsplatz, den Nachwuchs zum Musikunterricht bringen, der Wochenendausflug ins Grüne oder die üblichen Shopping-Touren ließen sich problemlos bewältigen. Ansonsten unterstützt der Akku hilfsbereit, was mit einem Verbrauch von unter 7 Litern belohnt wird.

Die Ladetechnik fällt beim XCeed PHEV konservativ aus. Sie erfolgt zwar wie üblich über Rekuperation während des Fahrens, oder an Ladestationen. Doch Kia hat lediglich einen einphasigen Bordlader verbaut, der auch an Ladesäulen mit mehr Leistung die Energieaufnahme auf 3,4 kW begrenzt. Eine volle Ladung des leergefahrenen Akkus zieht sich so auf bis zu drei Stunden hin. Clever allerdings: Das Laden kann zeitlich so programmiert werden, dass man zum Beispiel von günstigeren Nachttarifen profitiert.

Fahrwerkseitig hätte der Plugin-Hybrid Kia durchaus das Potenzial für deutlich mehr Leistung. Die eher straffe Abstimmung erlaubt prinzipiell auch eine sportliche Fahrweise mit wenig Seitenneigung und präzisem Handling. Dazu passen die straffen und bequemen Sitze mit definiertem Seitenhalt.

Zum Hilfspaket für den Sparfuchs zählt zudem die "Driver Only"-Taste, die Belüftung und Kühlung energiesparend nur dem Fahrerplatz zufächert und die Ventilation an allen anderen Plätzen vollständig abschaltet.

Bis aufs Temperament bleibt der XCeed, was er bislang war: ein wirklich gutes Auto, mit angenehmer Qualität der Materialien. Dazu eine großzügige Basisausstattung (LED-Scheinwerfer, Zweizonen-Klimaautomatik, Rückfahrkamera, Aluräder), reichlich Assistenten und ein schnelles Multimediasystem, das vieles kann und wenig Erklärungsbedarf hat.


Kia XCeed PHEV

Motoren: Vierzylinder-Benziner 1.580 ccm

105 PS (77 kW) / 147 Nm maximales Drehmoment

Permanentmagnet-Synchronmotor 60 PS (44 kW)

Systemleistung 141 PS (104 kW), Systemdrehmoment 265 Nm

Batterie: Lithium-Ionen-Batterie

CO2: WLTP kombiniert 38 g/km

Kraftübertragung: Frontantrieb, 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe

Spitze: 160 km/h (120 km/h bei reinem Elektrobetrieb)

Testverbrauch: 6,6 - 7,4 l Benzin bleifrei, ROZ 95/100 km

Kofferraum: 279 - 1.243 Liter

Preis: ab 38.790,- € inkl. 0 % NOVA